(Autor: G. Kruse, überarbeitet)
Für die Versorgung psychisch erkrankter Menschen waren in der preußischen Provinz Hannover hauptsächlich sog. Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten zuständig. Gelegen waren solche Einrichtungen damals noch an den Stadträndern, weitab von der Lebenssphäre der in der Anstalt mehr verwahrten als behandelten psychisch kranken Menschen. Das Prinzip einer gemeindenahen Unterbringung war in der Periode der Irrenfürsorge noch gänzlich unbekannt. Da wirksame Behandlungsformen noch nicht entwickelt waren, sammelte man die Menschen mit psychischen Störungen in Anstalten, ohne ihnen dort wirklich helfen zu können. Im Laufe der Jahre haben sich die Ballungszentren räumlich ausgedehnt, sodass die ehemaligen Verwahranstalten näher an die Städte gerückt sind. Im Zusammenhang mit Reformen auf struktureller und konzeptueller Ebene setzten sich auch neue Bezeichnungen für diese Institutionen durch, und zwar psychiatrisches "Landeskrankenhaus" (LKH) oder "Nervenklinik", später auch "Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie".
Die heutige Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der KRH Psychiatrie Langenhagen befindet sich auf einem weitläufigen Grundstück mit Zufahrtswegen, Parkplätzen, Grünflächen und Spazierwegen. Der äußere Eindruck der meisten Gebäude beider Einrichtungen ist geprägt vom Baustil der Jahrhundertwende. Neben den traditionellen Funktions- und Versorgungshäusern befinden sich auf dem Areal allerdings auch mehrere Neubauten.